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Weser Kurier Artikel: Die Entscheidung fällt am grünen Tisch

Das Rugby-Team von Bremen 1860 wird trotz einer 12:38-Niederlage vorzeitig Meister der Regionalliga Nord

11. Juni 2023

Bremen.  Nach dem Schlusspfiff sanken die Spieler von Bremen 1860 enttäuscht zu Boden. Gerade hatte das Team von Mannschaftskapitän Andreas Bahr das letzte Heimspiel der Saison in der Rugby-Regionalliga Nord gegen den SC Germania List II deutlich mit 12:38 verloren und damit eigentlich sämtliche Chancen verspielt, den angestrebten Titel vorzeitig zu gewinnen. „Jetzt sind wir auf die Unterstützung von Braunschweig angewiesen“, verdeutlichte der Spielführer die neue Ausgangsposition. Der ärgste Konkurrent vom Hamburger RC II könnte nun nämlich durch einen eigenen Erfolg bei den Welfen Braunschweig auf der Ziellinie tatsächlich noch an den Bremern vorbeiziehen und sich den Titel sichern. „Der Stachel der Enttäuschung sitzt nicht nur bei mir persönlich sehr tief“, konstatierte 1860-Abteilungsleiter Bastian Steinborn unmittelbar nach Spielende im Namen seiner Mitspieler.

Womit allerdings weder Steinborn noch Bahr hatten rechnen können, entpuppte sich nur wenige Stunden später als unverhofft frohe Botschaft: Die Gegner aus dem Raum Hannover hatten mehrere Spieler ihrer Bundesligamannschaft aufs Feld geschickt, von denen nicht alle über die nötige Spielberechtigung für die Regionalliga verfügten. Dadurch wurde das Ergebnis für ungültig und Bremen 1860 zum 50:0-Sieger erklärt. „Der Jubel war natürlich riesig“, berichtete Bastian Steinborn, „jetzt können wir alle mit einem absolut positiven Gefühl in den verdienten Urlaub fahren.“

Durch den Erfolg der Bremer am „grünen Tisch“ hat der Hamburger RC II vor seinem finalen Saisonspiel nun acht Punkte Rückstand auf die Bremer und dazu den direkten Vergleich mit 21:39 verloren, wodurch der Titel nach Bremen geht. „Damit hatte bei uns niemand gerechnet“, freute sich Bahr, „obwohl wir es gerne aus eigener Kraft geschafft hätten.“

Hitze machte Teams zu schaffen

Und das Saisonfinale begann aus Sicht der Bremer geradezu perfekt, früh brachte ein gelungener Versuch von Alex Reissner die Gastgeber in Führung (10.). Doch bereits im direkten Gegenzug gelang den Gästen der Ausgleich – und Bremen 1860 so gut wie gar nichts mehr. „In unserer Defense fehlte die Abstimmung“, versuchte sich Steinborn an einer Erklärung für den uninspirierten Auftritt seines Teams. Die Gäste gelangten mit gutem Laufspiel und präzisen Pässen wiederholt hinter die letzte Linie der Hausherren, bereits zur Halbzeit führte List deutlich.

Dabei hatte Bahr unmittelbar vor Spielbeginn noch versucht, seine Mitspieler heiß zu machen. „Wir haben jetzt noch 80 Minuten vor uns, in denen wir endlich die 50 Punkte knacken können“, beschwor der Spielführer seine Mannen. Bislang hatten die Bremer diese magische Grenze lediglich erreicht, wenn eine gegnerische Mannschaft nicht angetreten war und das Spiel dementsprechend mit 50:0 gewertet wurde. „Heute sind wir dran, es aus dem Spiel heraus zu schaffen“, zeigte sich Bahr zuversichtlich.

Allerdings folgten ihm seine Mitspieler nicht wirklich. Ob es nun den hohen Temperaturen oder den flatternden Nerven geschuldet war, machte für Steinborn keinen Unterschied. „Der Gegner war einfach galliger als wir und hat uns nach unserem ersten Versuch so richtig den Schneid abgekauft.“ Unter der Hitze hätten schließlich beide Teams zu leiden gehabt. „Aber unsere Fehler haben wir eben selbst gemacht“, verdeutlichte der Abteilungsleiter.

Und so ließen es die indisponiert wirkenden Bremer zu, dass sich die Gäste zunehmend in einen Rausch spielten und sich am Ende einer harten, aber stets fairen Begegnung über einen vermeintlichen Auswärtssieg freuen dürften. „Das tut richtig weh“, räumte Bastian Steinborn kurz nach der Partie noch zerknirscht ein, „den Titel hätten wir natürlich schon gerne gewonnen.“

Doch dann machte die Meldung über die Strafe gegen List die Runde und sofort wurde die Laune bei Bahr, Steinborn und Co. wieder besser. „Diesen Titel haben wir uns absolut verdient. Damit haben wir uns für eine starke Saison mit dem Maximum belohnt“, betonte Bahr.

Wie es nun weiter gehe, stehe nach Angaben des Abteilungsleiter noch einigermaßen in den Sternen. „Wir hatten vor der Saison gesagt, dass ein Aufstieg in die 2. Liga für uns nicht in Frage kommt“, erläuterte Steinborn. „Stand heute, gilt das auch noch immer.“ Zum einen, weil es derzeit aufgrund fehlender Mannschaften überhaupt keine Nordstaffel der 2. Bundesliga gebe, zum anderen wolle man sich zunächst einmal wieder konsolidieren.

Bremen 1860 bleibt Regionalligist

Statt in der 2. Liga gegen den Abstieg kämpfen zu müssen, sollen die Spieler wieder die Freude an ihrem Sport erfahren, so die Devise bei Bremen 1860. „Wir werden jetzt eine Mannschaft zusammenstellen, in der jeder Spieler seine Spielzeit bekommt und alle wieder Spaß am Rugby haben“, erklärte Steinborn. Außerdem solle die Nachwuchsförderung wieder stärker in den Fokus gerückt werden. „Damit wir in einigen Jahren hoffentlich wieder eine schlagkräftige Mannschaft am Start haben, die in der 2. Liga nicht immer nur gegen den Abstieg spielt“, sagte Steinborn.

Derzeit mangele es bei Bremen 1860 noch an Qualität, um in der zweithöchsten Spielklasse mithalten zu können, verdeutlichte der Abteilungsleiter. „Deshalb werden wir bis auf Weiteres in der Regionalliga spielen und wollen dort eine führende Rolle übernehmen“, gab Bastian Steinborn die Richtung des frisch gebacken Titelträgers vor.

Autor und Foto: Christian Markwort

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